Ein Mann (Willi Bach) und eine Frau (unbekannt) sitzen mit Skiausrüstungen auf einem Sessellift und blicken beide in Richtung eines Berggipfels. ©  (c) Timon Rupp / Gstaad Saanenland Tourismus
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Leben am Lift

Von der Skipiste in den Stall und umgekehrt

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Ein Skilehrer (Willi Bach) fährt in einem roten Skianzug eine Skipiste herunter bei bestem sonnigen Wetter. ©  (c) Timon Rupp / Gstaad Saanenland Tourismus

Wo der Wintertourismus laufen lernte

Mit den ersten Hotels in Gstaad kamen anfangs 20. Jahrhundert auch die ersten Wintergäste nach Gstaad. Damals gab es noch keine Skilifte, sondern nur Pferdeschlitten, welche die Gäste auf die Berge brachten. Mit dem ersten Funi auf die Wispile änderte sich dies im Jahre 1936 schlagartig: Denn das Funi, eine Art Seilzug, hievte die Wintersportler:innen auf Schlitten bequem den Berg hoch – mitten durch das Gstaader Winterwunderland. Der Luxus nahm seinen Lauf… 

Der Bügellift von Rüebeldorf aufs Eggli wurde 1958 gebaut, just als Willi Bach zweijährig war. Sein Vater hatte unterdessen den väterlichen Hof übernommen und arbeitete als Bauer – direkt neben dem Lift, wo Willi und seine Frau Christine noch immer zu Hause sind. «Die ganze Welt kommt zu uns, wir erleben so viele Geschichten hier», erzählt Willi beim Kaffee in seiner Küche. Ihm und seiner Familie ist es rundum wohl in der Ferienregion Gstaad. Auch wenn er selbst reichlich wenig Ferien macht.

Willi führt die Familientradition fort
Schon in den 1970er-Jahren arbeitete Willi Bach als Pistenpatrouilleur. Mit seinem wachsamen Auge sorgte er für Sicherheit auf den hiesigen Bergen. Das Skifahren war seit frühen Kindertagen immer seine Leidenschaft. 1979 erlangte er das kantonale Patent als Skilehrer. Das Ticket zur grossen Welt sozusagen: Denn seither ist er jeden Winter mit seinen – mitunter auch berühmten – Gästen unterwegs. Aber was heisst schon prominent? Es spielte für Willi Bach nie eine Rolle, wie bekannt seine Gäste waren. Einheimische in der Ferienregion Gstaad sind diskret, und genau das schätzen viele Stammgäste so sehr. Noch heute besucht eine Familie aus Griechenland Willi regelmässig für gemeinsame Ausflüge durch die winterliche Gstaader Landschaft.

Von der Alp direkt in den Stall

Im Sommer ist grosser Tapetenwechsel angesagt. Mai bis September verbringt Willi Bach mit seinen 18 Simmentaler Milchkühen auf seiner Alp Beust. Dort schaut er auch im Winter mit seinen Gästen gerne vorbei, für einen kurzen Imbiss. Sobald die Melkzeit ansteht, saust Willi mit den Skiern Richtung Stall im Tal. Rund 200 bis 250 Liter Bio-Milch pro Tag liefert er im Winter in die Molkerei. Im Sommer verarbeitet er mit seiner Frau Christine die Milch zu einem ausgezeichneten Alpkäse auf der Alp Beust. Während den vergangenen Jahren hatte Willi auf seiner Alp immer wieder Schulkinder, die während den Schulferien einen Aufenthalt verbringen, indem sie tatkräftig mithelfen. Sogar umtriebige Event Manager, die in Brüssel für das EU-Parlament grosse Happenings organisieren, haben in der Alpluft eine Woche ohne Handy und Laptop genossen. Die alpine Echtheit fasziniert alle, Willi und Frau Christine inklusive. 

Es ist eine Erfolgsgeschichte, dieses Weltdorf Gstaad. Die Ferienregion Gstaad hat sich in den letzten gut 100 Jahren zu einer vielseitigen Skiregion für Geniesser:innen mit charmanten Hotels in jeder Preiskategorie gemausert. Im Herzen ist die liebliche Bergregion stets ursprünglich bodenständig geblieben, Einheimische und Gäste schätzen und respektieren sich gegenseitig. Für Willi ist und bleibt Gstaad der schönste Flecken Erde auf unserem Globus. Hier will er bleiben, hier will er alt werden. Zu seinem grossen Glück hat sein Neffe soeben die landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen und wird den Bauernhof bald übernehmen. So ist Willi zwar weniger an sein Heimetli gebunden. Weggehen wird er auf keinen Fall, denn er ist und bleibt in Rüebeldorf verwurzelt.

Ein Mann (Willi Bach) steht in einem Käsekeller und blickt auf einen Tisch vor ihm auf welchem verschiedene angeschnittene Käselaibe stehen. Im Hintergrund sieht ein Regal, welches voller Käselaibe ist. ©  (c) Timon Rupp / Gstaad Saanenland Tourismus

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