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Mauritiuskirche Saanen

Eine erste Kirche wurde in Saanen im 10. oder 11. Jahrhundert gebaut und das erste Mal 1228 urkundlich erwähnt. Sie war dem Heiligen Mauritius gewidmet und wahrscheinlich eine Stiftung der Grafen von Greyerz.

Zu der Pfarrei Saanen gehörten bis zur Reformation auch die Kapellen am Gstaad, im Turbach, Grund, Gsteig, Abländschen und in der Lauenen.

Im späten Mittelalter wuchs die Bevölkerung in der Landschaft Saanen rasch und so wurde eine Vergrösserung der Kirche bzw. ein Neubau nötig. Im Jahr 1447 wurde dieser durch den Bischof von Marseille geweiht.

1556 wurde die Reformation eingeführt, Altare und Statuen geschleift und der neue Glaube in anderer Form gelebt und gefeiert. Diese umstürzenden Ereignisse gingen auch in Saanen nicht ohne Spannungen von statten. Die Malereien in der Kirche wurden erst 1604 – nachdem der Rat von Bern die Kostenzusage gemacht hatte – weiss überdeckt. Davon zeugt noch heute dieJahrzahl oben im Schiff. Erst 1927 wurden diese Malereien von der weissen Deckschicht befreit.

Am 11. Juni 1940 schlug der Blitz in den Turm der Kirche und entfachte ein starkes, sich rasch ausbreitendes Feuer. Die Feuerwehr war machtlos, das Ausmass verheerend. Die Glocken stürzten durch den brennenden Turm zu Boden und wurden komplett zerstört. Einzig Malereien, Kanzel, Taufstein und Holzsäulen konnten gerettet werden. Trotz wirtschaftlich schwieriger Kriegsjahre konnte die Kirche am 12. Juli 1942 dank der Anstrengungen der ganzen Bewohnerschaft wieder eingeweiht werden. Ein Jahr später läuteten nach dem feierlichen Glockenaufzug am Bettagsnachmittag auch die Kirchenglocken das erste Mal wieder.

Seither wurde und wird die St. Mauritius-Kirche gehegt und gepflegt: 1984 hat die schöne, weitherum bekannte dreifach Orgel auf der Empore ihren Platz gefunden. 2006 wurde das Kirchengengeläut revidiert. 2016 bis 2017 wurden Turm und Kirche eingerüstet, das Dach neu eingedeckt, die Mauern gestrichen, die Glocken kontrolliert und wo nötig revidiert, die Uhr abgebaut und restauriert usw. Auf dass die Nachwelt auch diese Kirche noch lange geniessen kann.