A local hero: Walter Reichenbach

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06.11.2019 | Winter · Ski

A local hero: Walter Reichenbach

Kaum einer der vielen Schneesportler, die den Winter auf der Skipiste geniessen weiss, was nötig ist, damit im Skigebiet alles reibungslos funktioniert. Ohne die fleissigen Patroulleure wäre ein Betrieb unmöglich. Ihre Arbeit beginnt früh morgens, wenn die Gäste noch in den warmen Betten liegen und von ihren schönsten Abfahrten am Berg träumen. Pistenchef Walter Reichenbach ist einer der Menschen, auf die es im Gstaader Skigebiet ankommt.

Seit 2006 ist der Gstaader Pistenchef und er liebt seine Arbeit. Besonders weil er draussen schon häufig die schönsten Naturspektakel mit eigenen Augen sehen durfte. Besonders im Winter sind seine Tage lang. Manchmal dauern die Einsätze länger als erwartet – manchmal sind sie kälter als erwartet. Einmal wurden nach Pistenschluss noch zwei Jungs vermisst. Es hatte zu schneien begonnen. „Wir konnten die beiden rasch lokalisieren aber einer von beiden war erheblich am Rücken verletzt“, erinnert sich Walter Reichenbach. „Der Rettungshelikopter setzte uns zwar noch einen Arzt oberhalb der Unfallstelle ab, aber dann flog er sofort wieder weg. Denn das Schneetreiben und der Wind waren zu stark geworden.“ In solchen Situationen gilt es vor allem Ruhe zu bewahren. „Wir mussten ziemlich viel improvisieren, um dann nach etwa viereinhalb Stunden den Patienten endlich der Ambulanz übergeben zu können“, sagt Reichenbach.

So schön der Winter in den Bergen ist, so unberechenbar kann er auch sein. Walter Reichenbach hat schon selbst die Gefahren am Berg zu spüren bekommen. Zu seinem Spezialgebiet zählt die künstliche Auslösung der Lawinen mittels Sprengungen aus dem Helikopter.

Bei Unfällen auf der Piste ist er meistens der erste Helfer vor Ort. Er weiss selten, was ihn erwartet, wenn er zu seinem Rettungseinsatz gerufen wird. Zunächst muss er sich dann vor Ort einen Überblick verschaffen, die Unfallstelle sichern und so schnell wie möglich erste Hilfe leisten. Er entscheidet, wie der Patient transportiert werden kann und er ist derjenige, der ihn auch transportfähig macht.

In der Destination Gstaad sind 32 Patrouilleure im Einsatz. „In unserem Team gibt es ein freundschaftliches Miteinander und wir können uns aufeinander verlassen.“ Die Ausrüstung der Patrouilleure wiegt rund 15 Kilo. Beim Lawinensprengen kommen noch einmal zwölf Kilo hinzu.

Zu den Aufgaben gehört es auch, frühmorgens die Verhältnisse am Berg zu checken. Gab es Neuschnee? Wie ist die Lawinengefahr? Sind alle Markierungen und Absperrungen auf der Piste noch da? Künstliche Beschneiung, Signalisationen und Polsterungen an der Piste anbringen – all das zählt zu den vielfältigen Aufgaben. Wenn es mal brenzlig wird, erinnert er sich an sein Motto, aus jeder Situation das das Positive mitzunehmen und zu versuchen, das Negative zu korrigieren. Den Respekt und die Liebe zu den Bergen hat er nie verloren.